BMC® Glossar

Zentrale Begriffe im BMC und deren Bedeutung:

Ausdruck

Im BMC lernen wir zu erkennen, was der Körper ausdrückt oder nicht ausdrückt. Das System der Organe kann die Grundlage der Gefühle und des Ausdrucks bilden. Der Geist jedes Systems drückt sich durch unsere Bewegung aus. Und wir verstehen dadurch wie sich der Geist über unseren Körper ausdrückt. Der Geist eines Systems kann auch über den kollektiven Körper einer Gruppe Ausdruck finden. Es kann beispielsweise eine bestimmte Stimmung oder Qualität während der BMC Klasse auftreten, die von allen Teilnehmern wahrgenommen und identifiziert werden kann.

 

Embodiment – Verkörperung
Embodiment ist Gewahrsein der Zellen selbst. Es ist die direkte Erfahrung, die auf zellulärer Ebene stattfindet. Dabei gibt es keine zwischengelagerten Schritte und kein Bezeugen. Es gibt nur das vollkommene Bewusstsein des sich erfahrenen Moments. Das Gehirn ist dabei das letzte, das registriert. Embodiement ist ein Wissen auf zellulärer Ebene.  Aus dem Embodiement Prozess geht fühlen, denken, beobachten, verstehen hervor.

 

Entwicklung
Der Entwicklungsprozess unserer Bewegung, sowohl ontogenetische (kindliche Entwicklung beim Menschen) und phylogenetische (die evolutionäre Entwicklung) bildet die Grundlage für unseren Ausdruck durch die Körpersysteme. Dabei verläuft die Entwicklung nicht rein linear, sondern in ineinandergreifenden Wellen, wobei jede Phase integriert und modifiziert als neue Schritte auftreten können.

 

Erforschung
Der Prozess seine eigenen Erfahrungen zu erkunden steht beim BMC im Mittelpunkt. Man entwickelt die Eigenschaft sich während der Erfahrung selbst zu beobachten. Diese Eigenschaft ist essentiell um die inneren und äußeren Bewegungen, die erfahren werden auch zu realisieren.

 

Flüssigkeit
Unsere Entwicklung findet zuerst in einer flüssigen Umgebung statt. Nach der Geburt kommen wir mit der Erde und der Gravität in Kontakt. Unsere lebenswichtigen zellulären Prozesse sind eng mit der Bewegung des Wassers in unserem Körper verbunden. Letzteres bildet die Grundlage aller Körperflüssigkeiten, innerhalb und außerhalb der Zelle.

 

Innerlichkeit
Im BMC richten wir unsere Wahrnehmung darauf wie sich der lebendige Körper von innen anfühlt. Dieser von innen her wahrgenommene Körper wird auch als Soma bezeichnet.

 

Kreativität
Die Kreativität ist im BMC inhärent. BMC Workshops oder Einzelsitzungen basieren auf der Kreativität des Lehrers. Es gibt keinen festgelegten Ablauf für den BMC Unterricht. Die Vielfalt des BMC Unterrichts spiegelt die Diversität der Lehrenden wieder. Die Kreativität der Schüler ist ebenfalls Basis für die Erkundungen in den BMC Klassen und es ist Ziel diese Kreativität zu fördern.
BMC-Wissen wird beispielsweise durch Bewegung, Stimme, Zeichnen, Schreiben oder andere künstlerische Prozesse vermittelt.

 

 Mind – Geist
„Wenn wir von Blut oder Lymphe oder jeder anderen natürlichen Substanz sprechen, sprechen wir nicht nur von der Substanz an sich, sondern auch vom Bewusstsein und den Prozessen, die dieser Substanz inhärent sind.

BMC ist eine empirische Reise und sie geht im lebendigen und sich immer veränderndem Körper weiter.

Der Erforscher ist der Geist:
unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Energie, unsere Seele und unsere Essenz. Während dieser Reise können wir beginnen zu verstehen, wie der Geist sich in den Bewegungen des Körpers ausdrückt. Unser Körper bewegt sich wie sich unser Geist bewegt.“
– Bonnie Bainbridge Cohen

 

Motorik: Frühkindliche Bewegungsentwicklung
Beim Ansatz der frühkindlichen Bewegungsentwicklung geht es um die Beobachtung, das Erleben und Verstehen der verschiedenen Etappen dieser Entwicklung, auch in Bezug auf die Motorik.
Man lädt das Kind, bzw. den Erwachsenen dazu ein die sensorischen, motorischen und tonischen Grundlagen seiner Entwicklung zu durchlaufen.

 

Tonus, Ausgleichen des
Tonus ist der Zustand zellulärer Aktivität die jeglicher Bewegung vorangeht. Er bietet die Grundlage für unsere Aufmerksamkeit, also unserer Fähigkeit aufnahmebereit zu sein. Der motorische Tonus bietet die Grundlage unserer Fähigkeit zu handeln.

Die verschiedenen Grade unseres Tonus beruhen auf unserer Fähigkeit uns zu entspannen oder aber uns in Aktion zu versetzen.

Im BMC arbeiten wir an u.a. an zellulärem Tonus, Tonus der Organe, Haltungstonus, der Balance der beiden Aspekte des autonomen Nervensystems: Parasympathikus und Sympathikus.

Das Balancieren und Modulieren des Tonus verhilft uns zur Homöostase und zu einem Gefühl des Wohlbefindens sowie der Fähigkeit in der Welt handeln zu können.

 

Die somatische Reorganisation

Beim Drehen eines Kaleidoskops werden Elemente neu organisiert und es entsteht eine neue Figur. Im BMC findet ein vergleichbarer Prozess statt. Ein Verhaltensmuster kann reorganisiert werden um ein neues Muster im Bereich des Verhaltens oder auch der Motorik aufzubauen.
Die Berührung und die bewusste Bewegung sind die Grundlage dieses Reorganisationsprozesses.

 

Systeme

Die Grundlagen des BMCs basieren zum großen Teil auf der Erkundung der Prinzipien der Körpersysteme. Jeder von uns kann Bewegung initiieren und unterstützen sowie zu verschiedenen Bewegungsqualitäten beitragen. Jedes System bringt eine einzigartige Qualität mit sich. Gleichzeitig sind aber alle Systeme voneinander abhängig. Zusammen schaffen sie eine Struktur der Unterstützung und der Artikulation. Die Systeme, die im BMC studiert werden sind: die Sinnesorgane, die Knochen, die Organe, das Nervensystem, die Reflexe, die ontogenetische Entwicklung, das endokrine System, die Flüssigkeiten, die Bänder und Faszien sowie die Muskeln.

 

Visualisierung

Dies ist in der Regel der erste Schritt im Prozess der Verkörperung. Bei der Visualisierung stellt sich unser Gehirn Aspekte des Körpers vor und informiert diese, dass er (der Körper) existiert. Dieser Prozess wird angeleitet. Nachdem wir beispielsweise ein anatomisches Bild einer Körperstruktur gesehen haben, behalten wir dieses Bild im Kopf und versuchen uns dieser Körperstruktur im eigenen Körper bewusst zu werden.

 

Zelle

Die Zelle ist eine lebendige Einheit im Körper. Sie erhält das Leben durch kontinuierlichen Austausch von Stoffen und Informationen auf beiden Seiten ihrer Zellmembran aufrecht. Während der embryonalen Entwicklung, differenzieren und ‚organisieren‘ sich die Zellen um Gewebe zu (er)schaffen wie beispielsweise Muskeln, Knochen oder Nerven. Diese verschiedenen Gewebe bilden dann Körpersysteme. Das zelluläre Bewusstsein ist die Grundlage des Körperbewusstseins.

 

Zelluläre Atmung

Die zelluläre Atmung ist die Grundlage für unsere lebenswichtigen Prozesse und bildet die Basis für alle Aktivitäten und Bewegungen.

Die zelluläre Atmung ist der Austausch von Stoffen über die Zellmembran, der ständig stattfindet. Sauerstoff und Nährstoffe werden in das Innere der Zelle gebracht und Kohlendioxid wird zur Lunge hin abtransportiert.

„Wenn sie [die zelluläre Atmung] nicht vorhanden ist, dann sind die Zellen tot. Wenn sie behindert ist, dann kämpfen die Zellen. Und dort wo sie stattfinden kann, sind die Zellen lebendig und gesund.“ Bonnie Bainbridge Cohen

 

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